1. Weltkrieg: Die Stadt Noyon im Rampenlicht

Während des Ersten Weltkriegs gab es zwei Schlachten von Noyon, vor allem die zweite im Frühjahr 1918 führte zu erheblichen Verlusten.

„Et cependant, depuis un an, les Allemands sont à Noyon“ (Die Deutschen sind indessen seit einem Jahr in Noyon).

Dieser berühmte Satz wurde am 25. August 1915 von Clémenceau in einem Artikel verfasst, der die Regierung von Viviani anprangerte: eine politische Waffe, die zum militärischen Handeln anstiftete. Das Zitat sollte Frankreich bewegen und zum Symbol werden. Für Clémenceau wird es zum Leitmotiv: „Die Deutschen sind in Noyon, und wir politisieren… was für ein Elend…“. Die Kleinstadt wird zum Symbol. In einem Brief an eine Freundin nimmt auch Marcel Proust den Gedanken auf: „Es ist nicht einfach, glücklich zu sein, noch es zu wagen, sich Glück zu wünschen, solange die Deutschen „in Noyon“ und „anderswo sind“. Dem Rückzug der Deutschen und der Befreiung von Noyon 1917 kam daher besondere Bedeutung zu, die sich in offiziellen Besuchen hochrangiger politischer Persönlichkeiten und gewaltigem Echo in den Medien widerspiegelte. Die glücklichen und prachtvollen Bildern in den Medien, die Hoffnung stiften sollten, standen in schrecklichem Gegensatz zu der Trostlosigkeit der misshandelten Stadt, von der Clémenceau 1918 selbst sagte: „Die Vision von Noyon ist eine Vision des Schreckens, und dieser Schrecken ist so geartet, dass er uns nicht mal mehr erreicht, sondern uns übersteigt.“

Zum Hintergrund

In der letzten Phase des Ersten Weltkrieges, während der sogenannten Hunderttageoffensive an der Westfront 1918, unternahmen die Alliierten bis zum 11. November 1918 eine Reihe von Angriffen gegen deutsche Truppen. Darunter fällt auch die Schlacht bei Noyon, bei der die Deutschen zwar weiter zurückgedrängt, aber auch die Stadt erheblich zerstört wurde.

Noyon