Neueröffnung der Humanistischen Bibliothek in Sélestat

Dieses außergewöhnliche Kulturerbe aus dem 16. Jahrhundert ist ein wertvolles Zeugnis des intellektuellen Reichtums der Renaissance. Nach vier Jahren der Schließung öffnet die elsässische Institution wieder ihre Pforten und erneuert ihre Rolle als europäisches Zentrum des Buches und des Humanismus.

Die Humanistenbibliothek besitzt bemerkenswerte Sammlungen. Sie stammen einerseits von der Bibliothek der Lateinschule, die 1452 gegründet wurde, und andererseits von der Privatbibliothek des Gelehrten Beatus Rhenanus , die er 1547 seiner Heimatstadt vererbte. Seit 2011 steht die Humanistische Bibliothek in Sélestat auf der Liste des UNESCO Weltdokumentenerbe.

154 mittelalterliche Schriften und 1611 Drucke aus dem 15. und 16. Jahrhundert werden hier ausgestellt. Eine korrekte Aufbewahrung verlangt, dass die Schriften vierteljährlich ‚gelüftet‘ werden, was es erlaubt, den Besuchern eine ganze Bandbreite unveröffentlichter Werke zu zeigen.

Beatus Rhenanus hat Sélestat zu einem der größten pädagogischen und intellektuellen Zentren Europas gemacht. Seine persönliche Bibliothek zählt mehr als 670 Werke und stellt eine der reichsten und außergewöhnlichsten Büchersammlungen der Renaissance dar.

In dem alten Gebäude waren eine ordnungsgemäße Aufbewahrung sowie ein angemessener Besucherempfang nicht mehr möglich, so dass eine Umstrukturierung unumgänglich war. Nach zweijähriger Bauzeit erstrahlt die Bibliothek heute wieder in neuem Glanz.