Grotte von Lascaux

Im Tal der Vézère, das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, konzentrieren sich auf 25 Kilometern zahlreiche vorgeschichtliche Zeugnisse, darunter die weltberühmte Höhle von Lascaux.

Eine tausendjährige Geschichte

Sie gilt als „Sixtinische Kapelle der Höhenmalerei“ und zählt zu den bedeutendsten Fundstätten prähistorischer Zeit: die Höhle von Lascaux. Als vier Jugendliche sich am 12. September 1940 in der Nähe von Montignac im Département Dordogne in ein Erdloch hinabließen, ahnten sie nicht, was sie dort finden würden: die besterhaltenen prähistorischen Malereien Europas. Mehr als 2000 Figuren und Zeichen sind hier auf beiden Seiten eines nur 150 Meter langen schmalen Höhlenganges entstanden. Neueste Untersuchungen weisen darauf hin, dass ihre Entstehung bis zu 19.000 Jahre vor Christus zurückreicht.

Die Bilder zeigen vor allem Tiere wie Auerochsen, Wisente, Hirsche und Pferde in einem ganz eigenwilligen Stil, aber teils auch menschliche Figuren – so sieht man etwa im „Apsis“ genannten Höhlenbereich einen Menschen, der von einem verletzten Wisent angegriffen wird. Je nach Untergrund gemalt oder geritzt, verströmen die gelben, roten, braunen und schwarzen Farbtöne dieser uralten Abbildungen eine eigentümliche und unverwechselbare Atmosphäre.

Nachbildung der Höhle

Seit 1949 der Öffentlichkeit zugänglich, musste die Höhle 1963 geschlossen werden. Denn die Atemluft der täglich mehr als Tausend Besucher setzte den Kunstwerken zu und drohte, sie zu zerstören. Noch heute sind sie – trotz aufwändiger Belüftungs- und Klimaregulierungssysteme – von Pilzbefall und Schimmel bedroht. Auch die erste originalgetreue Nachbildung der Höhle, Lascaux II, die 1983 eröffnete, musste 2012 wegen des hohen Besucherandrangs geschlossen werden, der nicht nur Lascaux II, sondern auch die Originalhöhle gefährdete. Unter dem Titel "Lascaux III" tourt seit 2012 auch eine Wanderausstellung durch die Welt: Bis mindestens 2020 werden die Repliken weltweit in mehreren Ländern gezeigt: Nach Stationen in Bordeaux, Brüssel, Paris, Chicago, Houston, Montreal und Genf folgen Tokio und Fukuoka.

Internationales Zentrum für Höhlenmalerei

Inmitten des Tals gibt es seit Ende 2016 das Internationale Zentrum für parietale Kunst, in dem der Besucher die Malereien, die 17.000 v. Chr. gezeichnet wurden, bestaunen kann. Es liegt zu Füßen des Hügels, in dem die ursprüngliche Höhle liegt, mit Blick auf das Dorf Montignac am Ufer der Vezère, und bildet die ursprüngliche Höhle in Originalgröße ab. Die Ausstellung des Internationalen Zentrums für Höhlenmalerei umfasst eine komplette Reproduktion der Höhle und die vollständigste dieser Hochburg parietaler Kunst. Darüber hinaus kommen die neuesten virtuellen Bild-Technologien für innovative Szenografien zum Einsatz, damit Sie vollständig in die Vorgeschichte eintauchen können. Der „Besuchercompagnon“, ein angeschlossenes Gerät, passt die Besichtigung auf Alter, Sprache und gegebenenfalls Behinderung des Benutzers an.

Das Internationale Zentrum für Höhlenmalerei zeigt eine Reproduktion der Höhle mit all ihren Malereien und lässt die Besucher außerdem verschiedene Wissensbereiche erkunden: Das „Theater der Höhlenmalerei“ wirft einen Blick zurück auf die Arbeiten der Prähistoriker des 19. Jahrhunderts bis heute und analysiert die zentrale Rolle Lascaux‘ in dieser Entwicklung. Des Weiteren lässt einen das 3D-Kino die Höhle bis ins kleinste Detail erforschen. Die „Galerie de l’imaginaire“ präsentiert Ihnen schließlich die Zusammenhänge zwischen Höhlenmalerei, moderner und zeitgenössischer Kunst in einer digitalen, interaktiven Galerie. Die Wechselausstellung widmet sich zeitgenössischen Künstlern.

Ein Besuch des Internationalen Zentrums für Höhlenmalerei ermöglicht eine noch nie dagewesene, beeindruckende und spielerische Konfrontation von menschlicher Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Viele weitere prähistorsiche Fundstätten sowie das Musée national de Préhistoire findet man südwestlich von Montignac, bei Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil, ebenfalls im Vezére-Tal gelegen.

Das Internationale Zentrum für Höhlenmalerei in Zahlen

  • Eröffnet am 15. Dezember 2016
  • Gemeinsames Projekt vom Departement Dordogne, Europa und der Region Nouvelle Aquitaine
  • Kosten: 57 Mio. Euro
  • 8500 m², 150 m lang, 70 m breit und 8 m hoch
  • originalgetreue Kopie der 1940 entdeckten Höhle Lascaux I
  • Architekten: Snøhetta (Norwegen - Oslo), SRA Architectes (Châtillon), Duncan Lewis Scape Architecture (Bordeaux)
  • Szenograf: Casson Mann (Großbritannien - London)

Öffnungszeiten:

    1. February bis 5. April: 10-18 Uhr
    1. April bis 7. Juli: 9-19 Uhr
    1. bis 21. Juli: 8:30-21:30 Uhr
    1. Juli bis 4. August: 8-21 Uhr
    1. bis 23. August: 8-21:30 Uhr
    1. bis 30. August: 8:30a-20:30 Uhr
    1. August bis 29. September: 9-19 Uhr
    1. September bis 3. November: 9:30-19 Uhr
    1. November bis 5. Januar: 10-18 Uhr

Eintrittspreise:

  • Erwachsene: 20€ (Kombiticket in Verbindung mit dem Thot-Park: 24€)
  • Ermäßigt: 19€ (Kombiticket in Verbindung mit dem Thot-Park: 22€)
  • Kinder (5-12 Jahre): 15,50€ (Kombiticket in Verbindung mit dem Thot-Park: 13,70€)
  • Kinder unter 5 Jahren: kostenlos

Anfahrt:

  • Mit dem Auto: über die Autobahn A 89 (Clérmont-Ferrand–Bordeaux), Ausfahrt Nr. 17, weiter über die D 6089 via Le Lardin-St-Lazare auf die D 704 nach Montignac. Von dort der Beschilderung folgen.
  • Mit dem Zug: Bahnhof Condat-le-Lardin (in 10km Entfernung)

Adresse

Centre International de l'Art Pariétal
Avenue de Lascaux
F-24290 Montignac
Tel.: +33 (0)5 53 50 99 10
E-Mail: contact@lascaux.fr (Externer Link)

Montignac