Die Grotte Chauvet-Pont d'Arc

Die Grotte Chauvet-Pont-d’Arc im Departement Ardèche (Südfrankreich), zeigt die ältesten, bis heute bekannten Höhlenmalereien, die vor ca. 36.000 Jahren entstanden sind.

Die Malereien zeigen Pferde, Löwen, Rhinozerosse und hunderte weitere Tiere. Insgesamt sind es 15 verschiedene Arten. Sie wurden mit rotem Ocker oder Feuersteinen in die Höhlenwände eingraviert oder mit Kohle auf die Wände gezeichnet. Am 22. Juni 2014 wurde die Grotte in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Höhle liegt in der Nähe der berühmten natürlichen Steinbrücke, die als Pont d’Arc, dem Tor zu den Schluchten der Ardèche, bezeichnet wird. Damit die Wandmalereien nicht zerstört werden, wird akribisch über das Klima in der Grotte gewacht. Daher ist die Besichtigung der Grotte Chauvet leider nicht möglich. Jedoch nur wenige Kilometer von der Originalgrotte entfernt, erlaubt eine Kopie namens "Grotte Chauvet 2 Ardèche" den Besuchern all die Reichtümer des Originals zu bewundern.

Nachbildung der Grotte du Pont-d'Arc

Für dieses ungewöhnliche Projekt haben sich Maler, Bildhauer, Architekturbüros, Bühnenbildner und große Firmen der Baubranche zusammengeschlossen, um mit ihrer Fachkenntnis auf 3.000 m² Fläche ein „Best Of“ der Originalgrotte im Maßstab 1:1 zu rekonstruieren. Eine Dauerausstellung der sogenannten Grotte Chauvet 2 Ardèche zeigt das Leben der Menschen in der Steinzeit sowie naturgetreue Nachbildungen von Tieren dieser Zeit, die auf 8.180 m² Wand und Decke dank moderner 3D-Technologie nachgestellt werden konnten.

Eine Stunde lang kann man, auf einem Steg entlang wandernd, die 27 Wandbilder der Höhle betrachten. Die Besichtigung endet vor dem großen Fresko der Löwen, einem monumentalen Wandbild von 12 Metern Länge, auf dem 92 Tiere in voller Bewegung zu sehen sind.

Die Galerie des Aurignaciens

Nach dem Rundgang durch die Höhle geht es weiter in die Galerie des Aurignaciens. Hier helfen Filme und Touchscreens die Wollnashörner, Mammuts und Riesenhirsche zu entdecken, die vor 36.000 Jahren im Gebiet der Höhle lebten. Dabei geht es vorrangig um folgende 3 Themen:

  • unsere vorzeitlichen Vorfahren
  • die Ardèche vor 36.000 Jahren
  • Technik der Höhlenmalereien

Grotte ornée du Pont-d'Arc - Das Original

Diese riesige Höhle, 25 m unter der Erde auf einem Kalkplateau der Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes gelegen, ist ein einzigartiges Zeugnis und außergewöhnlich gut erhalten. „Die archäologischen, paläontologischen und künstlerischen Spuren in der Höhle veranschaulichen wie in keiner anderen Höhle aus dem beginnenden Zeitalter des Jungpaläolithikums (jüngerer Teil der Altsteinzeit) die Frequentierung von Höhlen zum Zwecke der kulturellen und rituellen Praktiken“, hebt der UNO-Ausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur hervor.

23.000 Jahre aufgrund eines Felsrutsches unter Verschluss und wiederentdeckt am 18. Dezember 1994 durch drei Höhlenforscher – Jean-Marie Chauvet, Christian Hillaire und Eliette Brunel – enthält sie mehr als tausend Malereien, die einen „beachtenswerten Ausdruck der ersten künstlerischen Schöpfungen des Menschen“ im Jungpaläolithikum, vor 36.000 Jahren darstellen. Es handelt sich um „die ältesten, bis heute bekannten, bildhaften Darstellungen“, präzisiert der Ausschuss. Diese Felsenzeichnungen, Werke von Männern und Frauen des Aurignaciens (der ältesten archäologischen Kultur des europäischen Jungpaläolithikums) umfassen ein Bestiarium mit 435 Darstellungen von 15 Tierarten: Bären, Wollnashörner, Löwen, Panther, Bisons …

Künstlerische Qualität

Die Wände zeigen ebenfalls etwa 10 negative und positive Abdrücke von Händen, Darstellungen weiblicher Sexualsymbole und, im hinteren Teil der Höhle, die außergewöhnliche Zeichnung eines weiblichen Unterkörpers neben einem Bison. Das Komitee der UNESCO betont die künstlerische Qualität dieser Malereien: „Die meisterhafte Beherrschung von Farben, die Verbindung von Malerei und Gravur, die Präzision der anatomischen Darstellungen und die Fähigkeit, den Eindruck von Körpern und Bewegungen zu vermitteln“. Am Boden finden sich noch echte Tatzenabdrücke von Bären zweimal so groß wie ein Mensch, sowie unzählige Gebeine jener wilden Tiere, die hier überwinterten.

Herausragende Instandhaltung

Hervorragend erhalten und sehr viel größer als die ebenfalls sehr berühmte Höhle von Lascaux mit ihren 17.000 bis 18.000 Jahre alten Malereien, umfasst die Höhle mehrere Säle und Galerien auf 800 m Länge und bis zu 18 m Höhe. Durch strenge Instandhaltungsrichtlinien einschließlich eines eingeschränkten Zugangs konnte die Höhle praktisch im Zustand zu Zeiten ihrer Entdeckung erhalten bleiben. Anders als die im Jahre 1940 entdeckte Höhle von Lascaux, war die Grotte Chauvet niemals der Öffentlichkeit zugänglich.

Praktische Informationen zur Grotte Chauvet 2

Öffnungszeiten 2020

Ganzjährig geöffnet

Eintrittspreise

  • Erwachsene: 17 Euro
  • Jugendliche (10-17 Jahre): 8,50 Euro
  • Kinder unter 10 Jahren: gratis

Da immer nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern durch die Höhle geführt werden kann, sind die Tickets schnell ausverkauft. Tickets können vorab über die Webseite (Externer Link) gekauft werden. Im Eintrittspreis ist eine geführte Besichtigung in 3 Sprachen (Französisch, Englisch und Deutsch) enthalten. Tiere sind auf dem Gelände nicht erlaubt. Das Fotografieren im Inneren der Höhle ist verboten.

Anreise

  • Mit dem Auto: von Norden über die Autobahn A7 und A49, Ausfahrt 18 (Montélimar Sud), von Süden über die Autobahn A7 oder A9, Ausfahrt 19, anschließend über die N7 und die D4 bis Vallon Pont-d'Arc. Gratis Parkplätze.
  • Mit dem Zug: TGV-Bahnhof Valence oder Montélimar, dann mit dem Rhône-Alpes-Bus Linie 76 bis Vallon Pont-d'Arc.
  • Mit dem Flugzeug: Flughafen Marseille-Provence oder Flughafen Lyon Saint-Exupéry
  • Shuttlebus: ab Busbahnhof Vallon Pont d'Arc im Juli und August

Informationen

Grotte Chauvet 2 Ardèche
Plateau du Razal
F-07150 Vallon-Pont-d'Arc
Tel.: +33 (0)4 75 94 39 40


Mehr erfahren:

Vallon-pont-d'arc