Musée du Quai Branly: Ein Tête-à-Tête mit fremden Kulturen
Am Ufer der Seine und am Fusse des Eiffelturms liegt in Paris inmitten einer grünen Oase das Musée du Quai Branly. Der Architekt Jean Nouvel, Träger des Pritzker-Preises 2008, entwickelte das Konzept eines modernen Hauptbaus mit offenen Räumen auf einer Pfostenkonstruktion, halb Kathedrale, halb Urwald. Seit der Eröffnung 2006 beherbergt das Museum eine Sammlung von über 300 000 Kunstwerken aus Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika, deren Erhaltung, Dokumentation und Erweiterung zur Aufgabe des Hauses gehören. Neben der Dauerausstellung werden im Schnitt jährlich um die zehn Sonderausstellungen sowie viele weitere kulturelle Veranstaltungen konzipiert und präsentiert. Zurzeit steht das Museum ganz im Zeichen der Indianer Amerikas. Die Ausstellung «Prärie-Indianer» ermöglicht es dem Besucher, die kontinuierliche Entwicklung dieser Völker über einen Zeitraum von 400 Jahren nachzuvollziehen. Also vom 16. bis ins 20. Jahrhundert. Die Kontinuität der Formenund Muster ist besonders auf Gemälden und Zeichnungen, Skulpturen aus Stein, Holz, Horn und Muscheln, Stickereien mit Stachelschweinborsten und Glasperlen sowie Federkopfschmuck und reich geschmückten Gewändern zu beobachten. Gleich zu Beginn der Ausstellung präsentiert der Kurator Gaylord Torrence zeitgenössische Werke indianischer Künstler aus Nordamerika. Damit will er demonstrieren, wie aktiv und stark diese Kultur auch in der Gegenwart vertreten ist. Das können die Besucher in den Osterferien gar am eigenen Leib erfahren: Sie werden zum Indianererlebnis für die ganze Familie. Denn in dieser Woche bietet das Museum Festlichkeiten und gemeinsame Aktivitäten wie in den Zeiten des Wilden Westens, mit Indianer und Cowboys, Pow-Wow- Treffen und Sioux-Tänzen, an. So sollen Jung und Alt sich mit der Tradition und Lebensart der Prärie-Bewohner auseinandersetzen können.
Aktuelle Ausstellungen
«L’ Atlantique Noir».
Antikonformistische Ikone der Zwanziger und Dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts, Poetin, Verlegerin, Sammlerin, aktive Kämpferin, Journalistin, aber auch Modell von Man Ray und Muse Aragons: Die Engländerin Nancy Cunard symbolisiert einen Zeitabschnitt, indem sich die künstlerische und literarische Avantgarde auf die politische Welt eingelassen hat. Mittels zeitgenössischen Dokumenten und Fotos von Man Ray, Raoul Ubac, Cecil Beaton und Curtis Moffat beschwört die Ausstellung «L’ Atlantique Noir» einerseits das engagierte Leben dieser Frau, andererseits aber auch die intellektuelle, politische, soziale und künstlerische Geschichte der schwarzen Diaspora herauf.
«L’ Atlantique Noir» von Nany Cunard, 4. März bis 18. Mai 2014.
«Heiliges Holz».
Der Ausstellungsmittelpunkt bildet der Poro, ein Initiationsritus, der für einen Grossteil der Bevölkerung in den Urwäldern Guineas von Bedeutung ist. Neben den Zeremonie-Ursprüngen werden auch die Sammlungsgeschichte und das Geheimnis, das diese Objekte umgibt und ihnen jene gefürchtete Kraft verleiht, präsentiert. «Heiliges Holz» zeigt ein Ensemble von Masken, darunter die äusserst seltenen Stücke der Toma, sowie verschiedene an «Heiliges Holz», Initiation in den Wäldern Guineas, 4. März bis 18. Mai 2014.dere Objekte, Statuetten und Fotografien, die alle mit diesen geheimnisvollen Völkern in Bezug stehen.
«Heiliges Holz», Initiation in den Wäldern Guineas, 4. März bis 18. Mai 2014.
Künftige Ausstellungen
«Tätowierer, Tätowierte».
Die Ausstellung widmet sich der künstlerischen Bedeutung von Tätowierungen unter Berücksichtigung ihrer kulturellen Entstehungsgeschichte. 300 zum Teil traditionelle, aber auch zeitgenössische Arbeiten zeigen das wachsende Interesse unserer Gesellschaft an diesem faszinierenden und identitätsstiftenden «Objekt».
«Tätowierer, Tätowierte», 6. Mai 2014 bis 18. Oktober 2015.
«Tiki Pop».
Der Tiki-Style löste in der amerikanischen Populärkultur der 50er- und 60er-Jahren Südseeträumereien aus und popularisierte eine eigene Vision der polynesischen Kulturen, die sich im Alltag wiederfand. Mit mehr als 400 Werken, Fotos, Filmen, Musikeinspielungen und Archivdokumenten werden hier Aufstieg und Macht dieses einzigartigen Phänomens untersucht.
«Tiki Pop», Amerika erträumt sich sein polynesisches Paradies, 24. Juni bis 28. September 2014.
«Die Maya – 3000 Jahre Zivilisation».
Die bei archäologischen Grabungen gefundenen Exponate, wie Skulpturen, Fresken und Keramikgefässe, erlauben es, die Glaubenswelt und das Alltagsleben der Maya wieder auferstehen zu lassen. Sie zeigen ausserdem die territoriale sowie epochale Verhaftung und zeugen von der Überlebenskraft dieser Zivilisation.
«Die Maya – 3000 Jahre Zivilisation», 30. September 2014 bis 08. Februar 2015.
Praktische Informationen
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Sonntag 11 bis 19 Uhr, Donnerstag, Freitag und Samstag 11 bis 21 Uhr, Montag geschlossen.
Eintrittspreise:
Ticket für die Sammlungen, Normalticket: 9 Euro (rund 11 Franken); Ticket für die Sonderausstellungen, Normalticket: 9 Euro (rund 11 Franken); Doppelticket für die Sammlungen und die Sonderausstellungen, Normalticket: 11 Euro (rund 13 Franken).
Pass Quai Branly.
Erlaubt den unbegrenzten Eintritt in alle Bereiche des Museums, vorrangigen Eintritt bei hohem Besucheraufkommen und ermöglicht die Inanspruchnahme des ermässigten Eintritts bei allen Vorstellungen und Veranstaltungen. Normalpreis 35 Euro (rund 43 Franken).
Informationen:
Musée du Quai Branly, Quai Branly 37, 75007 Paris, Tel. 0033 156 61 70 00, E-Mail: contact@quaibranly.fr - www.quaibranly.fr
Quelle: Graziella Kuhn
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